Dienstag, 24. Juni 2014
Kiffen
Billanz eines Wochenendes: Schwester besucht. Viel gekifft. Viel Alkohol. Sonnenbrand. Viel Lachen. Gesehen, wie ein Mädchen Extasy nimmt. Was das Zeug ihr antut. Zwei Tage Erholung nötig. Immer noch nicht ganz auf dem Dampfer. Sorge um die eigene Schwester. Vor 5 Jahren hatte ich Angst, sie könnte auch eine ES bekommen. Nun kifft sie, probierte Extasy und ich hab keine Ahnung was noch... Ein wirklich schreckliches Gefühl. Meine Dame erklärte mir, dass ihre extremen Stimmungsschwankungen von dem Marihuana kommen. Ich weiß noch, früher war sie ruhig, offen und "thoughful". Nun ist sie entweder total am überdrehen oder genervt oder - wie ich jetzt bemerken durfte - harsch oder am Boden zerstört. Die Dame meinte, sie wäre alt genug, sie müsse sich entscheiden, ob sie etwas machen möchte. Ich möchte ihr einfach helfen. Ich weiß, sie sieht ihre "Up and Downs" nicht als Problem. Sie flieht vor unserer Familie. Sie will nicht mit mir reden. Macht mir nur Vorwürfe. Vielleicht machen 2,5 Jahre und eine Therapie einen so großen Unterschied. In ihrem Alter wollte ich auch nicht über unsere Eltern mit meiner Tante reden. Zu ängstlich, dass sie sich gegen mich entscheidet. Ich bin es irgendwie immer noch. Sie ist aber anders als ich. Eigentlich ist sie sensibler als ich. Viel sensibler. Möglicherweise will sie ihre Zerbrechlichkeit und ihre innere Zerrissenheit wegdrücken. Männer, Drogen, Party.
Eigentlich kann ich ihr nur sagen was ich fühle, doch könnte sie es überfordern. Glaube, ich sollte einfach nur für sie da sein und den Part übernehmen, den meine Eltern nicht geben können. Oder von dem ich denke, dass sie ihn nicht geben können - eher so herum.


Sonntag, 1. Juni 2014
Angriff
Ein Schrei. Aufgeschreckt düste ich zum Bad. Die Dame saß perplex auf der Schüssel. Waschmaschine griff erneut an! Ein weiterer erschreckter Aufschrei. Schnell Miss Waschmaschine zurückgerückt und ihr den Lebenssaft abgezockt.


Montag, 26. Mai 2014
Waten in Emotionen
Fragen über Fragen. Den ganzen Tag. Antworten sind schwer zu finden. Immerzu Unsicherheiten. Immerzu Anspannung. Auflösungen erst spät. Entspannung nicht gegeben. Nur kurz: Pferde. Viele Pferde. Sehr viele Pferde. Äußerst viele Pferde. Extrem viele Pferde. Waren es nicht. Schräge Kiste. Dann doch.

Ich mag Latte Caramell.


Sonntag, 17. November 2013
Drei Jahre her und doch noch im Nebel
sichtbar, bedrohlich, Schtten werfend.
Sie könnte erneut heraus treten
Ungeheuerlichkeiten mit sich bringend
die Realität verzerren
An der Kante ist es immer scharf
Schneiden oder fallen?
Abtumpfen und selbt in den Nebel zurück treten
Niemals die Hoffnung mehr spüren
Die Dunkelheit spüren, nicht entrinnen
Dieses Mal allein, wirklich allein
Klammere an den Gedanken einer hilfreichen Hand
ersticke nicht

Einst im Sonnenstrahl erwachsen ohne ihn nicht lebensfähig, stirb sie im Nebel. Nie erwacht aus dem Albe, gefangen im Zwielichte gebrochen, nur durch einen goldenen Strahle gesundet. Nun bekämpfend die zährenden Wunden, erblühend und doch welkend immerdar der Schrecken. Trauernd der Zeit. Mit Dankbarkeit und Schuld lebend.


Sonntag, 18. August 2013
Sich Stellen
Heute muss ich mich meiner Angst stellen. Totale Panik im Magen und Hunger nach Schokolade wollen mich von der Aufgabe abbringen... Durchhalten ist die Devise. Nicht der Furcht nachgeben. Dazu kommen dann immer diese idiotischen Gedanken, dass man zunehmen könnte, weshalb dann der Stress wächst. Bah, wie ich es hasse!


Freitag, 9. August 2013
Backwahn
Mein Chef, der sehr launisch ist und alles an seinen Angestellten auslässt, meine Freundin, die sich der Krankheit stellen muss, sozialer Stress und Hitze zusammen, ließen mich durchdrehen... Völlig fertig legte ich mich heute auf die kalte Couch und versuchte mich nicht zu übergeben - nicht weil ich den Drang verspürte, sondern einfach, weil mein Kreislauf drohte völlig zu kollabieren. Nach einer Schildkrötenjagd gings los:

Gegitterter Apfelkuchen, Salz-, Käse- und Sesamstangen, Schokoladenkekse

Meine Waden schmerzen, aber ich habe es geschafft, es ist kühl draußen und ich bin nicht zusammen geklappt :)

Nur noch einmal schlafen !


Montag, 15. Juli 2013
Gefühle
Vor Gefühlen kann man davon laufen. Sie sind mächtig. Auf ihnen basiert fast unser gesamtes Leben. Entscheidungen, die getroffen werden, können aus dem Bauch heraus oder nach reiflicher Überlegung getätigt werden. Gefühle kommen und gehen. Manche jedoch bleiben. Bleiben teilweise sehr lang und ihr Nachhall verliert sich nie völlig. Eine Entscheidung, die nach reiflicher Überlegung getroffen wird, erweckt den Anschein - im Gegensatz zu einer spontanen "aus dem Bauch" gefällten - ohne jeglichen Einfluss von Emotionen entstanden zu sein. Jedoch müsste diesem Anschein widersprochen werden. Theorien und Prinzipien sowie Erfahrungen sind immer emotional verankert - ob nun mit Gleichgüligkeit, Zustimmung oder Ablehnung behaftet. Die erste Reaktion und die späteren Ereignisse oder Reaktionen um eine Idee sind immer behaftet mit Emotionen.

Eine Entscheidung ohne jegliches Gefühl davor, danach oder währenddessen erscheint unmöglich. Doch auch wenn dies immer der Fall sei, versucht man manchmal vor seinen Gefühlen davon zu laufen. Entscheidend hierbei ist, ob einen die Gefühle einholen und in den Rücken treffen, sodass sie völlig unvermutet kommen und einen überfordern, ob man sich ihnen standhaft entgegenstellt und ein Schutzschild errichtet oder ihnen gelassen entgegen tritt.

Bisher rannte ich davon, nun versuche ich immer nur wenige Emotionen durch das Schild zu lassen. Was würde passieren, wenn ich es ließe und alle kämen? Säße ich wirklich in der Ecke weinend?


Samstag, 13. Juli 2013
Familie wieder abgereist
Gestern kam ganz spontan noch meine Mutter vorbei zum Frühstück. Es brach Chaos aus. Aufräumen, Saugen, Einkaufen, Umräumen. Meine kleine Schwester konnte sich nicht entscheiden, welche Haribotüten sie nun bräuchte, weshalb unsere Mutter vor uns in der Wohnung ankam und meine Freundin anlächelte!
Die Rückfahrt ging rasant und meine Mutter war entspannt. Etwas noch nie da gewesenes. Lustigerweise gab es Geschenke und meine Schwester wollte meine haben. Etwas, was ich bei dem rosa Einzug fast zugelassen hätte.

Familie futsch und eine sehr liebe und lustige Freundin wieder abgereist. Streit mit meiner Freundin, nicht der Bulimie nachgegeben. Wirklich emotionales Wochenende. - Morgen hat Vater Geburtstag und Lernen beginnt wieder.


Donnerstag, 11. Juli 2013
Mit seiner eigenen Familie nichts anfangen können...
Es ist komisch. Als Teenager dachte ich nicht darüber nach, ich fühlte mich einfach unwohl, doch auch darüber dachte ich nicht nach. Mit einem einjährigen Internataufenthalt änderte sich alles. Plötzlich passte ich nicht mehr haargenau in des Familiengefüge. Der Organismus lief holprig. Meinen Geschwistern war dies - wie ich es empfand - egal. Mein Vater erkannte allmählich, dass ich eine eigenständig denkende und handelnde Person bin. Meiner Mutter passte dies gar nicht. Nach außen war sie irrsinnig stolz wie toll und unabhängig ich doch sei. Mir gegenüber war sie hart, desinteressiert und fordernd. Probleme durfte ich nicht erzählen - sie, mein Vater, meine Geschwister schon. Überall wurde ich klein gehalten und an mir herum gezerrt. Aber wieder gab es einen schönen Schein. Meine Sexgeschichte, offensichtliche Depression und andere Dinge fielen unter den Tisch, außer sie packte sie aus, um über ihr anstrengendes und schreckliches Leben zu erzählen. All das machte ich mit. Ich ging in Therapie für sie, gab mir Mühe durch etliche Gespräche, an die sich alle nicht erinnern kann, mich verständlich zu machen, doch leider half dies alles nicht. Als ich mich entschloss einen Schlussstrich zu ziehen fiel sie natürlich aus allen Wolken. Sie hätte eine so besondere Verbindung zu mir, sie wolle dies auch nicht jetzt einsetzen, aber sie wolle mich auch nicht verlieren, ich wäre die einzige Person in ihrem Leben, der sie sich so anvertrauen könne... Sie erzählte mir ihre traurige Geschicht, die meiner Meinung nach, gar nicht zu den bisherigen Erzählungen passte und auch nicht so jammervoll ist. Aber es ist ihr Leben mit ihren Gefühlen.
Mit 18,5 Jahren zog ich aus meinem Elternhaus aus. Wirklich zurückkehren tat ich nicht mehr. Viele unschöne Ereignisse folgten dieser Entscheidung und ich trug sie. Als mir nach einem halben Jahr endlich ein Licht aufging und ich meiner Mutter endlich durch Offenheit näher kommen wollte, zog sie es vor meine Freundin als "nicht vorzeigbar" zu titulieren und sie raus zu schmeißen (ein Jahr später). Trotz allem riss ich mich zusammen und versuchte und versuchte wirklich zu lange ein gutes Verhältnis mit ihr auf zu bauen. An dem Tag, an dem ich beschloss, den zweiten Weihnachtstag nicht im Familienkreis zu verbringen, brauchte sie auf einmal Zeit für wichtige Gespräche. Sie wollte mit mir reden. Sie wünschte es sich zum Geburtstag. Ich war geschockt. Was sollte das? Nach über 20 Jahren hatte die Frau den Wunsch ihre Tochter wirklich kennen zu lernen? Einen Menschen, von dem sie immer auf natürlichste Weise annahm, ihn besser zu kennen als dieser sich selbst? Ich habe kein Interesse mehr.

Meine Schwester ist da und besucht mich. Erinnerungen an viele offene und tiefsinnige sowie ehrliche Gespräche kommen zurück. Dies ist sehr lange her. Heute steht eine Person vor mir, die mich in ihrem Habitus und Einstellung sehr an meine Mutter erinnert. Ich versuche den Menschen zu finden, den ich vor langer Zeit kannte, auch wenn es sich theatralisch anhört. Personen ändern sich und ich will versuchen wenigstens mit einem Geschwisterteil noch irgendwie etwas anfangen zu können, doch nicht mehr mit dem Preis meinen Charakter zurück zu stellen.

Manche Menschen nennen mich zickig und die Version, die ich vorziehe ist kratzbürstig, wie mein Hausarzt feststellte. Es trifft mehr, wie ich mich in dem Moment fühle. Nie wieder will ich mich dafür schämen, ich zu sein.


Dienstag, 25. Juni 2013
schockierender Tagesbeginn
Normalerweise komme ich nach Hause, alles ist an seinem Platz, es ist aufgeräumt und etwas kühl - genauso, wie ich es verließ. Heute hingegen betrat ich nichts ahnend unsere Wohnung. Zunächst stank etwas erbärmlich, also riss ich ob der Kälte die Fenster auf, brachte alles, auch nur leicht Misstrauenerweckendes hinaus und widmete mich dann den Haustieren.
Da die eine Nase letzten Mittwoch einen unschönen Zusammenprall mit der anderen Nase hatte und arg geblutet hatte, glaubte ich schon, einen Kadavar bergen zu müssen. Es kam schlimmer.
Manchmal fressen Nasen ihre toten Mitbewohner an. Nach vier Tagen Abstinenz ging ich wirklich - wie ich dachte - vom Schlimmsten aus...
Als ich an den Stall trat, lugten mir nur 2 Paar Knöpfchen entgegen. , dachte ich, schau mal nach...
Währrenddessen entschied sich die Schildkröte der Dame ihr Terra zu boykottieren... Plötzlich lag sie auf dem Rücken. >Gut<, dachte ich wiederum, lass sie mal strampeln, das Training tut ihr vielleicht ganz gut. Nach fünf Minuten lag der Panzer immer noch verkehrt herum. >Gut<, also drehte ich sie um. Sie bewegte sich nicht mehr. Vor dem Haus suchte ich schnell Kräuter zusammen und legte sie ihr hin.
... Ich hob also nun das Häusschen hoch. Die Nase bewegte sich! , ich entspannte. Da drehte die Nase ihren Kopf und ich hüpfte vor Schreck in die andere Ecke des Raumes. Die Dame amüsiert: "Was ist los?"

Wir müssen zum Tierarzt, war die Antwort.

Was ist los? Zeig mal!

Halbe Stunde später ohne Nerven, standen wir im Behandlungsraum. Nase schaute ganz gespannt unter der Wolljacke hervor und der Arzt sog scharf die Luft ein. >Oha<

Übermorgen wird Nase operiert.

Schildkröte sitzt auf dem Podest.

>GUT<